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Geschäftstreffen

Finanziell unabhängig & selbstbestimmt durchs Leben

Für sieben von zehn in Österreich lebende Frauen zählt finanzielle Unabhängigkeit zu einem der wichtigsten Ziele in ihrem Leben. Aktuell fühlt sich jedoch ein Viertel der Frauen finanziell abhängig. (vgl.Womenomics, Mastercard; 2023). Das macht deutlich, dass dringend Handlungsbedarf besteht – sowohl von Seiten Gesellschaft und Politik, aber eben auch bei Frauen selbst.

Das Thema Geld im Leben einer Frau

Das Thema Geld begleitet Frauen ein ganzes Leben lang. Viele grundlegende Lebensentscheidungen sind auch Finanzentscheidungen. Worauf es ankommt um gute und nachhaltige (finanzielle) Entscheidungen zu treffen - ein Leben lang - das erfharen Sie in diesem Artikel. 

Das Thema Geld ein Leben lang

Das beginnt beim Taschengeld, wo Buben im Durchschnitt rund 20% mehr bekommen als Mädchen. Dann geht es um die Berufswahl: Frauen tendieren nach wie vor dazu, in typisch weibliche Berufe mit niedrigerem Lohnniveau einzusteigen. Und auch im Laufe des Berufslebens findet man zahlreiche Benachteiligungen – Frauen sind z. B. seltener in Führungspositionen vertreten, arbeiten dafür aber sehr häufig in Teilzeit. Das wirkt sich auf das Gehalt aus. In Österreich verdienen Frauen aktuell 19,9 % weniger als Männer. Ein Teil dieser Diskrepanz lässt sich durch Arbeitszeit, Branche, Ausbildung etc. erklären. Wichtig ist aber zu betonen, dass rund die Hälfte des Gender Pay Gaps nicht statistisch erklärt werden kann. Hier wird klar, dass Frauen also tatsächlich häufig für gleiche Arbeit einfach weniger Gehalt bekommen.

Wendeltreppe

Auch das Thema Partnerschaft spielt eine Rolle im (Geld-)Leben einer Frau: So übernehmen Frauen häufig Bürgschaften für Kredite ihrer Partner, die sie finanziell eigentlich gar nicht stemmen können. Zusätzlich überschulden sich Frauen weitaus häufiger im Falle einer Trennung oder Scheidung als Männer.

Schließlich ist auch das Familienleben für die finanzielle Unabhängigkeit einer Frau prägend: Frauen gehen häufiger und über längere Zeiträume hinweg in Karenz, um Kinder zu betreuen. Danach übernehmen sie nach wie vor den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit und reduzieren dafür die Zeit der Erwerbsarbeit.

Im Alter zeigen sich dann die Auswirkungen dieser Lebensrealität: Frauen erhalten im Durchschnitt nur knapp 60 % der Pensionen der Männer und sind doppelt so häufig von Altersarmut betroffen wie Männer. Weitere Informationen zum Thema Pension finden Sie in den Broschüren sowie im Blogartikel „Der Schlüssel zu finanziellem Wohlbefinden im Ruhestand“. 

Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es besonders für Frauen ist, sich mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen.

Früh übt sich - oder doch nicht?

Aber beginnen wir von vorne: Schon in der Kindheit werden wichtige Weichen für einen guten Umgang mit Geld und spätere finanzielle Unabhängigkeit gestellt. Denn: Die Familie ist der zentrale Ort für die Vermittlung von Finanzbildung. Ein Grundpfeiler dafür sind z. B. Rollenbilder in der Familie. Werden Finanzentscheidungen da z.B. meist von den Vätern getroffen, kann das dazu führen, dass sich Töchter nicht zutrauen, selbstbewusst mit ihrem Geld umzugehen. Umgekehrt wirken aber natürlich Vorbilder auch positiv: Erleben Töchter unabhängige, finanziell kompetente Mütter, ist es wahrscheinlicher, dass sie zu ebensolchen Frauen heranwachsen. Häufig beeinflussen diese Rollenbilder in der Familie auch weitere, richtungsweisende Entscheidungen im Laufe des Lebens – die Berufswahl z. B. oder auch die Aufteilung von unbezahlter Sorgearbeit später in der eigenen Familie. Glaubenssätze wie: „Männer können besser mit Geld umgehen als Frauen“ oder „Männer bringen das Geld nach Hause, Frauen geben es aus.“ sind klassische Beispiele und zeigen wie sehr Einstellungen und Werte auch unseren Umgang mit Geld beeinflussen können.

Was tun?

Daher ist es wichtig Bewusstseinsarbeit zu leisten, um zu verstehen, welche Auswirkungen Entscheidungen in der Gegenwart auf die Zukunft haben können. Allen voran sollte man Gedanken über eigene verinnerlichten Rollenbilder und Glaubenssätze machen und diese reflektieren. Auch bei der Berufswahl lohnt es sich Branchen und Gehälter aktiv zu vergleichen, um so nicht schlechter auszusteigen. Wenn es um Partnerschaft und Familie geht, gilt es in erster Linie unabhängig zu bleiben und sich trotz gemeinsamen Lebens finanziell selbst abzusichern. Gleichberechtigung und faire Aufteilung der Sorgearbeit ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Schließlich lohnt es sich besonders für Frauen aufgrund von Karenzzeiten, Teilzeit-Erwerbsarbeit und einem durchschnittlich niedrigerem Lohnniveau, sich schon früh Gedanken zur Altersvorsorge zu machen und sich über alternative zusätzliche Pensionsvorsorgemöglichkeiten zu informieren.

Das große Ganze

Gerade auf gesellschaftlicher Ebene gibt es viele mögliche Stellschrauben, um die finanzielle Schlechterstellung von Frauen zu verringern. Es beginnt damit, dass in der Gesellschaft ein Umdenken stattfindet, dass traditionelle Rollenbilder aufgebrochen werden, dass Mädchen nicht schon in der Volksschule vermittelt wird, dass Mathematik eher für Buben ist, dass Väterkarenz eine Selbstverständlichkeit wird und vieles mehr. Bewusstseinsbildung und Werte und Einstellungen sind essentiell, wenn es um Gleichberechtigung und Chancengleichheit geht.Natürlich ist auch die Politik gefragt. Ganz konkret ist z. B. Lohntransparenz ein sinnvolles Mittel, um den Pay Gap zu reduzieren, genauso wie Anreize für Unternehmen, ihre Führungsteams möglichst divers zu besetzen und flexible Arbeitszeitmodelle einzuführen.

Auch unbezahlte Sorgearbeit gerechter zu entlohnen wäre ein wichtiger Schritt bzw. Männer und Väter in die unbezahlte Sorgearbeit besser einzubinden, um diese Aufgabenbereiche gerechter aufzuteilen und wertschätzend zu begegnen.

Gerade weil das System Frauen benachteiligt und sie daher eine schlechtere finanzielle Ausgangssituation haben, ist es umso wichtiger, dass sie sich so früh wie möglich mit dem Thema Geld auseinandersetzen und in ihren Möglichkeiten handeln. So kann ein finanziell unabhängiges und selbstbestimmteres Leben gelingen.

Schauen Sie sich hier ein Interview mit einer Expertin an:

Tipps für ein sorgenfreieres Geldleben

Daumenregel 

Finanzkompetenz als Lebenskompetenz

Ich bin mir bewusst, dass viele meiner Lebensentscheidungen auch immer mit finanziellen Entscheidungen verbunden sind. Ein guter Umgang mit Geld kann mir helfen, ein finanziell unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Mein nächster Schritt

 

Glaubenssätze verstehen und brechen

Das Thema Geld begleitet Frauen ein ganzes Leben lang. Viele grundlegende Lebensentscheidungen sind auch Finanzentscheidungen. Finanzielle Selbstbestimmung ist ein Baustein für ein unabhängiges Leben.

 

Ein wichtiger Schritt ist die bewusste Beschäftigung mit dem Thema Geld. Folgende Fragen helfen dabei:

  • Welche Glaubenssätze und verinnerlichten Bilder beeinflussen meine Geldentscheidungen?

  • Bin ich finanziell unabhängig?

  • Habe ich ein eigenes Konto und eigenes Einkommen?

  • Was kann ich tun, um unabhängig zu bleiben bzw. unabhängiger zu werden?

Sich bewusst mit diesen Fragen auseinanderzusetzen ist ein erster wichtiger Schritt für mehr finanzielle Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit.

Der gute Umgang mit Geld ist keine Raketenwissenschaft - Jede:r kann das schaffen!

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